Leckschutzauskleidung

Leckschutzauskleidung für einen sicheren Tank

Treten Heizöl oder andere umweltgefährdende Flüssigkeiten aus einem Tank aus, kann das erhebliche Kosten verursachen. Nicht umsonst schreibt der Gesetzgeber vor, dass diese Substanzen sicher gelagert werden müssen. Außerdem erlischt der Versicherungsschutz, wenn die Tankanlage hinsichtlich der Dichtheit nicht den gesetzlichen Anforderungen entspricht.

Mit einer Leckschutzauskleidung können Sie die gesetzliche Verpflichtung zur Tankdichtheit erfüllen. Wie die Hülle als Schutz vor Lecks funktioniert, wie sie eingebaut wird und welche Anforderungen an die Auskleidung gestellt werden, zeigen wir Ihnen im folgenden Beitrag.

Was versteht man unter einer Leckschutzauskleidung?

Eine Leckschutzauskleidung ist eine Schutzvorrichtung, die in verschiedenen Anwendungsbereichen eingesetzt wird, um zu verhindern, dass Flüssigkeiten wie Heizöl aus Behältern austreten und in die Umwelt gelangen. Die Leckschutzauskleidung kommt vorwiegend bei Heizöltanks zum Einsatz, kann aber auch für alle anderen Behälter eingesetzt werden, die wassergefährdende Stoffe lagern, z.B. Diesel, Biodiesel, AdBlue oder Flüssigdünger

Welche Aufgaben übernimmt eine Leckschutzauskleidung?

Die Leckschutzauskleidung wird auch als Innenhülle bzw. Tankinnenhülle bezeichnet und kann folgende Aufgaben übernehmen:

  • gesetzlich geforderte Doppelwandigkeit bei Erdtanks herstellen
  • Schutz des Tanks vor Innenkorrosion – Werterhalt des Tanks
  • Vorbeugen von Lecks und den sich daraus ergebenden Folgen
  • Vermeidung des kostspieligen Austauschs des Tanks

Gesetzliche Vorschriften zur Leckschutzauskleidungen

Innerhalb der EU ist die Überwachung von Behältern, die wassergefährdende Stoffe lagern, gesetzlich geregelt. Relevante Regelwerke für Deutschland sind:

  • EN 13160: Anforderungen an Leckdetektoren – in Deutschland sind bei unterirdischen Anlagen nur Klasse-I-Systeme (doppelwandig, Zwischenraum mit Luft/Gas), bei oberirdischen Anlagen auch Klasse-II-Systeme (doppelwandig, Zwischenraum mit Flüssigkeit) erlaubt
  • WHG: Wasserhaushaltsgesetz
  • AwSV: Bundesverordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen
  • WasBauPVO: Verordnung zur Feststellung der wasserrechtlichen Eignung von Bauprodukten und Bauarten durch Nachweise nach der Musterbauordnung

 

Diese Regelwerke haben folgende Auswirkungen:

 

Leckschutzauskleidungen werden sowohl in oberirdischen als auch unterirdischen Tankanlagen aus Stahl oder GFK eingebaut. Für Erdtanks schreibt der Gesetzgeber (Grundlage: AwSV) die Doppelwandigkeit vor. Oberirdische Tanks, z.B. Kellertanks, müssen nicht zwangsläufig mit den Innenfolien ausgestattet werden. Sie können auch einwandig sein, wenn sie in einem dauerhaft dichtem Ölauffangraum stehen.

Sinnvoll kann die Leckschutzauskleidung für oberirdische Tanks trotzdem sein, z.B. um Stahltanks vor Korrosion zu schützen. Außerdem kann die Innenhülle für oberirdische Öltanks notwendig sein, wenn der Ölauffangraum nicht den gesetzlichen Vorschriften entspricht, z.B. wenn das Mauerwerk der Auffangwanne stark beschädigt ist oder die Wandabstände zum Tank zu gering sind.

Laut AwSV besteht zudem Fachbetriebspflicht, d.h., die Tanks dürfen nur von einem Fachbetrieb nach § 62 WHG gereinigt und mit einer Leckschutzauskleidung ausgestattet werden.

Die WasBauPVO gibt Bauprodukte vor, für die ein wasserrechtlicher Eignungsnachweis erforderlich ist. Dieser Eignungsnachweis erfolgt wiederum durch:

  • Allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen (erfolgt durch DIBt – Deutsches Institut für Bautechnik)
  • Konformitäts-/ Leistungserklärungen mit Bezug zur EN 13160
  • ÜHP-Verfahren (Überwachung-Hersteller-Prüfzeugnis)
 

Wie ist eine Leckschutzauskleidung aufgebaut?

Leckschutzauskleidung können aus folgenden Materialien bestehen:

 

  • thermoplastische Folien
  • glasfaserverstärkte Werkstoffe

 

Neben diesem Innenhüllenmaterial gehören folgende Komponenten zur Leckschutzauskleidung:

 

  • Schutzplatte
  • Zwischenlage (aus Styropor, Vlies oder Schaumstoff)
  • Befestigungseinrichtungen
  • Verbindungsleitungen
  • Leckanzeiger

 

Die Innenhülle wird immer genau passend zu den Tankmaßen angefertigt. Die Folienverbindungen werden mit breiten Nähten verschweißt und bieten so absolute Dichtheit.

Wie funktioniert das Leckanzeigegerät?

Die Zwischenlage zwischen Tankwand und Auskleidung erzeugt einen schmalen Zwischenraum, der mit einem Leckanzeiger verbunden wird. Er überwacht den Behälter auf Undichtigkeiten.

Das Leckanzeigegerät wird mit einer Unterdruckpumpe und Druckwächtern verbunden. Die Pumpe sorgt für einen voreingestellten Unterdruck im Zwischenraum. Wenn der Druck derart ansteigt, dass er durch die Pumpe nicht mehr ausgeglichen werden kann, ist das System undicht. Dadurch wird ein Alarm ausgelöst.

Wie wird eine Leckschutzauskleidung eingebaut?

Für den Einbau einer Leckschutzauskleidung sind folgende Schritte erforderlich:

 

  1. Leerpumpen des Tanks
  2. Ölbehälter wird einer gründlichen Tankreinigung unterzogen.
  3. Tank wird mit Styroporplatten, Schaumstoff oder Vlies ausgelegt – die Zwischenhülle zwischen Tankwand und Innenhülle.
  4. Leitungsverlegung: Saugleitung, Signalleitung, Entlüftungsleitung – darüber erfolgt die Kontrolle der Dichtheit der Innenhülle
  5. Auslegen der Innenhülle im Tank – Hülle wird mit Kompressor aufgeblasen
  6. mit Saugaggregat wird Vakuum in der Zwischenhülle erzeugt
  7. Hülle wird am Einstieg mit Spannring befestigt und abgedichtet
  8. Dichtheitsprobe
  9. Installation des Leckanzeigers mit Vakuumpumpe
  10. Anschluss aller Leitungen
  11. Abgepumptes Öl wird wieder in den Tank geleitet

Für welche Tanks eignen sich Leckschutzauskleidungen?

Leckschutzauskleidungen können in nahezu allen Tankformen eingebaut werden (z.B. in Kugeltanks ebenso wie in kellergeschweißten Stahltanks oder zylindrischen Tanks). Allerdings gibt es unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich der Planung der Innenhülle je nach Tankform.

So ist die Planung für zylindrische Tanks leichter, da diese einer DIN-Norm unterliegen und für deren Größe vorgefertigte Tankhüllen erhältlich sind. Demgegenüber besitzen kellergeschweißte Öltanks in der Regel individuelle Maße, da sie an die Raumgröße des Kellers angepasst werden. Daher ist bei diesen Tanks eine vorherige Vermessung erforderlich, um eine passgenaue Leckschutzauskleidung anfertigen zu können.

Leckschutzauskleidung: Essenziell für Sicherheit und Umweltschutz

Eine Leckschutzauskleidung ist essenziell, um die Sicherheit und Umweltverträglichkeit von Öltanks und anderen Tanks zur Lagerung umweltgefährdenden Flüssigkeiten zu gewährleisten. Die Tankinnenhülle erfüllt nicht nur gesetzliche Anforderungen, sondern schützt auch vor potenziell kostspieligen Lecks und Korrosionsschäden.

Die Bräuer Oberflächentechnik GmbH besitzt als Fachbetrieb nach § 62 WHG die notwendigen Kompetenzen und Erfahrungen, um Leckschutzauskleidungen einzubauen und sämtliche erforderlichen Schritte für die Installation zu übernehmen. Von der gründlichen Tankreinigung über die maßgeschneiderte Anfertigung der Auskleidung bis hin zur Einrichtung von Leckanzeigegeräten und der Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften, erhalten Sie mit uns einen zuverlässigen Partner für Tanksicherheit.

 

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